Kein anderes Element ist mit soviel magischer Energie ausgestattet, wie Wasser, das ebenso Heil wie Unheil stiften kann. Obwohl das Meer in allen Mythen Ursprung des Lebens ist, bleibt es doch ein Unheilwasser, kontrolliert von gewalttätigen Göttern. Wohl fühlen sich dort nur Sirenen, Undinen und Nixen, allesamt Todesbotinnen. Anders das Süßwasser- Quell- und Flussheiligtümer werden zuhauf verehrt, bis in die Jungsteinzeit zurück (Frucht- und Schönheitsgöttinnen).
Teiche und Quellseen wurden in vielen Kulturen als Wohnsitz von Nixen, Wassermännern und weissagenden Dämonen angesehen.
Wasserwesen übernatürlicher Art symbolisieren die Belebtheit des feuchten Elements. Wasser wird vorwiegend mit der "Yin“ Hälfte, d.h. mit der weiblichen Seite des Kosmos in Verbindung gebracht. Folglich sind die Wasserwesen meist weiblicher Gestalt.
Welcher Gott war stark genug, das Meer zu beherrschen. Bei den Griechen hieß er Poseidon, bei den Römern Neptun. Wenn er ärgerlich wurde schüttelte er seinen dreizackigen Speer. Ritt er mit einem Wagen dann übers Meer, so beruhigte sich das Wasser.
Mae Kong Ka ist in Thailand die göttliche Mutter des Wassers. Ihr zu Ehren wird gegen Ende der Regenzeit ein malerisches Lichterfest gefeiert. Auf Flüssen und Seen lässt man Gestecke aus Blumen und Blättern, mit einer Kerze, Weihrauch und einer Münze bestückt, als Opfergaben auf den Flüssen in einer Vollmondnacht davon treiben.