Axel G. Sturm

Halloween in Berlin.

 

Deutsche Hauptstadt jetzt auch Opfer sich ändernder Klimaeinflüsse?

 

 

Erinnern wir uns: Vor wenigen Wochen noch geisterte die Angstparole „Soziale Kälte“ durch Gazetten und Köpfe. Und jetzt? Da heizt eiskaltes machtpolitisches Kalkül die ohnehin verworrene politische Lage an der Spree erst richtig an. Und just in deren kaltem Wasser finden sich nun unerwartet der selbsternannte Wahlgewinner Gerhard Schröder und sein Sancho Pansa, der kälteerprobte Sauerländer Franz Müntefering wieder.

 

Ist der heiße Herbst in Berlin etwa auch ein Ergebnis des globalen Klimawandels? Hat etwa die um 50 Prozent höhere Sonnenscheindauer im Oktober nun auch schon ihre Auswirkungen auf die zunehmende Überhitzung der Gemüter? Selbst Edmund Stoiber, eigentlich Fön-Wetterlagen gewohnt, scheint inzwischen die ständige Reiserei und der damit verbundene stetige Klimawechsel zwischen München und Berlin nicht gut zu bekommen.

 

Staatsmännisch einzig Guido Westerwelle: Er übt sich derweil als kühler Kopf und wartet konsequent nach rheinischem Wahlspruch „ett kütt wie’ret kütt“ auf das, was da kommen wird. Seine Chancen, in Zukunft tatsächlich einmal 18 Prozent der Wähler hinter sich versammeln zu können, steigen mit jedem Tag. Wundersamer-, jedoch verdienterweise.

 

Dabei wäre eine Lösung eigentlich leicht: Wenn die Grünen endlich kapieren würden, dass jetzt einzig eine Jamaica-Koalition noch verhindern kann, dass Deutschland zur Bananenrepublik avanciert. Zugegeben: Solche intellektuellen Einsichten sind nicht gerade von der schmusesüchtigen Claudia Roth zu erwarten. Die besagte Dame, die sich bekanntlich mehr für Stoibers Krawatten interessiert, als sich um Deutschlands Zukunft zu kümmern, könnte indes notfalls per Dekret unter Artenschutz gestellt werden.

 

Aber offensichtlich haben die Grünen bisher immer noch nicht begriffen, das nach Töpfers Abgang aus der Bundespolitik bei CDU/CSU ein umweltpolitisches Vakuum entstanden ist, das grüne Politik Aufzufüllen imstande wäre – könnte man, ja könnte man sich denn endlich aus der selbst gewählten, nostalgischen 68er Isolation befreien.

 

Angela Merkel – man kann sie nun mögen oder nicht – ist eben kein Kurt Georg Kiesinger. Und, ob es gerade den Grünen als Partei der Frauenemanzipation gut ansteht, eine Frau als erste Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland zu verhindern, ist ohnehin mehr als fragwürdig.

 

Eines jedoch ist sicher: Der Bundesrepublik würden zurzeit kühle Analysen der Ist-Situation mehr nützen, als überhitzte Personaldebatten zu Halloween in Berlin.

 

Köpfe und Kürbisse rollen eben - gerade zu Halloween in Berlin.

 

P.S.:

Warum die in diesen Tagen als „Königsmörderin“ titulierte Andrea Maria Nahles, die einem tiefkatholischen  Eifel-Kaff namens „Weiler“ entstammt, gerade den protestantischen Reformationstag zwecks ihrer "reformatorischen" Erschütterung der SPD wählte, mögen Parteienhistoriker evaluieren.

 

Bitte lesen Sie den  © Copyright Vermerk.

sturm : pr | sturmpr@sturmpr.com

to Top of Page