Wasser in Kult und Religion.

 

 

Unter kultischen Aspekten gibt Wasser vielen Anlass zu seiner Verehrung:

Von ihm hängt die ganze Fruchtbarkeit ab. Wasser ist unvergleichliche Labung des Dürstenden, des Erkrankten. Wasser ist das Mittel zur Bekämpfung des Feuers. Wasser ist das Mittel zur Entfernung von Unreinheit 

Wasser ist als fließendes Wasser "lebendes" Wasser, ein Träger verborgener Macht. Bald ist es Naturelement selbst, das durch die ihm innewohnende Macht den Menschen auf die Knie zwingt, bald verlebendigt es sich zu guten oder bösen Geistern, bald wächst sich der Geist zu Gott aus , der seine Opfer haben will (Fluss- und Meergötter). Kultus und Mythos sind gleichermaßen an Wasser interessiert. Wasser ist lebensschaffendes Element ("Lebenswasser“'), gilt als Urstoff, aus dem Welt und Menschen entstanden sind, das das Alter verjüngt ("Jungbrunnen"), als lebenszerstörendes Element vernichtet es Leben am Ende der Tage, es wird zur Grenze zwischen Lebenden und Toten („Hades / Totenfluss“)

Wasser gehört zu den von der Vorsehung besonders bevorzugten Elementen. Ohne Wasser lässt sich in allen Kulturen kein Leben denken, Wasser wurde daher in den Dienst der übernatürlichen Ordnung gestellt. In den Kulturen alter Völker entsteht daher alles aus dem Wasser. Das Wasser präsentierte die Substanz aus dem alle Organismen entstehen und in die sie sich wieder auflösen. Ein rituelles Bad ist als Rückbildung in das Vorformale zu verstehen: das Untertauchen bedeutet Auflösung der Form, das Auftauchen wiederholt den Akt der Formwerdung. Auf diese Weise bewirkt also Wasser eine Neugeburt.

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