Zum Wassermangel trägt erhöhter Wasserverbrauch und zunehmende Verschmutzung bei. Kontaminiertes Wasser ist gravierende Ursache für Krankheiten.
70 % des Trinkwassers verbraucht die Landwirtschaft. In vielen Ländern ist die Abhängigkeit von künstlich bewässerten Feldern groß. Wird zur Bewässerung Grundwasser eingesetzt, droht eine Versalzung der Böden, da das Grundwasser einen höheren Mineral- und Salzgehalt als Regenwasser hat. Die Versalzung verringert die landwirtschaftlichen Erträge. Wasserentnahmen und Absperrung von Zuflüssen haben zur progressiven Austrocknung von Seen geführt. Krasses Beispiel dafür ist der Aral-See.
Rund 20 - 25 % des Trinkwassers verbraucht die Industrie. Das Wasser wird nicht nur verbraucht, sondern auch verschmutzt an die Umwelt abgegeben. Chlororganische Verbindungen, in großen Mengen industriell als Lösungs- und Reinigungsmittel eingesetzt, bedrohen das Grundwasser. Auch die industriellen Luftemissionen tragen zur Wasserbelastung bei. Schwefeldioxid und Stickoxid reagieren in der Atmosphäre mit Wasser zu Säuren. Der Säuregehalt von Seen und Flüssen ändert sich, Schwermetalle und Pflanzennährstoffe werden im Boden ausgewaschen und gelangen in die Gewässer.
Etwa 5 % des Trinkwassers werden im Haushalt und für die Hygiene verbraucht. Der Lebensstil bestimmt den Verbrauch an Wasser. In Deutschland sind es durchschnittlich heute 128 l pro Tag, in den USA waren es Ende der 80iger Jahre 630 l und in Indien 55 1. Eigentliches Trinkwasser, Wasser zum Trinken und Kochen, wird aber nur zu 3 - 5 l täglich gebraucht. Für die Körperpflege werden 46 l verbraucht, für die Toilettenspülung 35 l, das Wäschewaschen 15 l, für das Spülen und Sonstiges werden je 8 l verwendet.
3 von 5 Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und für 25 % der Menschheit gibt es keine sanitäre Versorgung. 80 % aller Krankheiten in Entwicklungsländern sind auf verschmutztes Wasser zurückzuführen. Für über 1,2 Milliarden ist die einzige Trinkwasserquelle der verschmutzte Fluss oder der verunreinigte Brunnen. "Nicht die Anzahl von Krankenbetten, sondern die in der Nähe verfügbaren Wasserhähne sind der beste Indikator für die Gesundheit einer Gesellschaft" (Brundtland-Bericht, UN 1987).